eingestellt: 18.12.2025
Der am 17.12.2025 vorgestellte Waldzustandsbericht 2025 zeigt: Der Gesundheitszustand der Bäume ist das dritte Jahr in Folge angespannt. Der Klimawandel belastet Bayerns Wälder deutlich. In diesem Jahr setzte vor allem regionaler Trockenstress durch fehlende Niederschläge im Frühjahr und hohe Sommertemperaturen den Wäldern zu – besonders in Nordbayern und hier wiederum in Mittelfranken. „Unsere Wälder stehen unter erheblichem Druck durch den Klimawandel. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren – der Aufbau zukunftsfähiger, stabiler Mischwälder hat höchste Priorität“, betont Forstministerin Michaela Kaniber.
Die Werte bleiben auch 2025 auf hohem Niveau:
- 27,8 Prozent mittlerer Nadelverlust bei Nadelbäumen und
- 23,2 Prozent mittlerer Blattverlust bei Laubbäumen
Während sich der Zustand der Laubbäume leicht erholt, verschlechtert sich der Zustand der Nadelbäume erneut geringfügig. Am stärksten betroffen ist weiterhin die Kiefer mit einem mittleren Nadelverlust von 34,2 Prozent (Vorjahr 32,3 Prozent). Ein vermehrter Befall durch Misteln, welche den Bäumen Wasser entziehen, verschärft die Situation: 36 Prozent aller untersuchten Kiefern sind betroffen, in Mittelfranken sogar rund 61 Prozent.
Bei anderen Baumarten zeigt sich folgendes Bild:
- Die Fichte weist weiterhin einen hohen Nadelverlust von 24,6 Prozent (Vorjahr 25,1 Prozent) auf.
- Die Tanne zeigt einen Anstieg der Schadensrate auf 24,3 Prozent (Vorjahr 21,6 Prozent).
- Die Buche verzeichnet eine leichte Verbesserung auf 22,2 Prozent (Vorjahr 23,3 Prozent) Blattverlust.
- Die Eiche bleibt mit 25,1 Prozent nahezu gleich (Vorjahr 24,9 Prozent).
Die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat bei Ihrer Erhebung auch das Eschentriebsterben erfasst: 49,1 Prozent der untersuchten Eschen weisen deutliche Symptome auf. Deswegen ist es besonders wichtig, vitale Eschen zu erhalten. Forstministerin Kaniber erinnert an eine wichtige Zukunftsmaßnahme: „Wir haben vor zwei Jahren eine Samenplantage mit widerstandsfähigen Eschen eröffnet. Dort wollen wir künftig Saatgut gewinnen, ein wichtiger Ansatz zum Erhalt der Esche.“
Bayerns Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer arbeiten mit großem Einsatz am Aufbau und Erhalt zukunftsfähiger Wälder. Der Freistaat unterstützt sie mit Forschung, Beratung und einer umfassenden Förderung. „In Zeiten des Klimawandels ist ein zukunftsfähiger Wald für alle Bürgerinnen und Bürger lebensnotwendig. Wir helfen deshalb unseren Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern mit aller Kraft bei Pflanzung, Naturverjüngung, Pflege und vielen weiteren Maßnahmen. Erst im Juli haben wir unser Förderprogramm neu aufgelegt und digitalisiert. Das kommt hervorragend an. Über 13 000 Anträge sind bereits bei uns eingegangen – das ist ein absoluter Rekordwert“, so die Ministerin. Allein im vergangenen Jahr haben die Waldbesitzer mit Unterstützung der Forstverwaltung gut zehn Millionen Zukunftsbäume gepflanzt.
Bereits seit 1983 liefert die Waldzustandserhebung wertvolle Informationen über die Gesundheit der Wälder in Bayern. Die Ergebnisse werden jährlich im Landtag vorgestellt und anschließend veröffentlicht.
Der vollständige Waldzustandsbericht 2025 mit den detaillierten Ergebnissen steht online unter forst.bayern.de zur Verfügung.
Presseinformation StMELF vom 17.12.2025





