Waldbesitzervereinigung Kreuzberg e. V.  

WBV KREUZBERG e.V. - Von-Seckendorf-Str. 10 - ­D-91352 Hallerndorf
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Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,

uns mag es als ein außergewöhnlich regenreiches Frühjahr vorkommen, doch laut der Daten des Deutschen Wetterdienstes Nürnberg lag

der April mit der Niederschlagsmenge noch nicht einmal bei der Hälfte des langjährigen Mittels. Ein bisschen ausgeglichen wurde das durch die außergewöhnlich kühlen Temperaturen, aber die Sonne schien munter und übertraf auch hier den Mittelwert

der Mai blieb weiterhin zu kalt und lag nur wenig über dem langjährigen Mittel. Angefühlt hat es sich nach wesentlich mehr Nass, und dem Wald bzw. der ganzen Natur hat dies für 2021 große Erleichterung gebracht.

Doch weltweit wurden im Mai höhere Temperaturen registriert, der Monat war 0,26 Grad Celsius wärmer als im Mittel der vergangenen 20 Jahre. Vor allem betroffen waren Westgrönland, Nordafrika, der Nahe Osten sowie Nord- und Westrussland…..

Bauernregel: „Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheun‘ und Fass…“

Der Borkenkäfer ist mit seinem Ausgangsbestand auf Rekordhöhe, wird aber heuer wohl mit einer Generation Nachwuchs weniger vertreten sein. Bisher hielt sich der Neubefall in Grenzen, durch den immer wieder einsetzenden Regen war aber ein sicheres Auffinden von Käferbäumen schwierig. Wir empfehlen jedem Besitzer von Fichtenwald, v.a. an den Rändern alter Käfernester, alle zwei Wochen zu schauen, ob an den Stammfüßen der Fichten braunes Bohrmehl (sieht aus wie Schnupftabak) zu finden ist. Diese Bäume müssen dann sofort entnommen werden! Wenn sich die Kronen erst rötlich verfärben, ist es meist schon zu spät und der Borkenkäfer ist schon auf dem Weg neue Fichten zu befallen.

Aktuell melden aus allen Teilen Bayerns zahlreiche Monitoringstandorte Fangzahlen von teils weit über 3000 Käfern pro Woche und Falle. Vergleichbare Fangzahlen sind seit 2015 in keiner Kalenderwoche bisher erreicht worden. Es heißt also: wachsam bleiben!

Es grüßt Sie herzlich

Ihre WBV Kreuzberg e.V.


Holzmarkt im Aufschwung - was ist mit den Preisen los?

In den vergangenen Monaten sind die Preise für frisches Schnittholz enorm gestiegen, der Holzmarkt erholt sich.

Warum das denn? Ein Grund dafür ist ein Bauboom in den USA, denn aufgrund von Corona haben viele Amerikaner ihre Arbeit verloren, erhalten aber Corona-Hilfsgelder. Nun haben sie Zeit und Geld und Bauen ist mit den aktuell niedrigen Hypothekenzinsen günstig. Auch kommt weniger Holz aus Kanada, so dass die Nachfrage auf Europa überschwappt. So können unsere Sägewerke momentan gar nicht so viel produzieren, wie sie verkaufen könnten. Das erhöht die Preise….

Ein weiterer Grund ist die Nachfrage aus China. Auch hier ist die Nachfrage enorm. Hier kommen ganze Schiffsladungen Rundholz in den Export.

In Zeiten der Globalisierung und großer Kalamitäten werden neben regionalen Abnehmern auch Exporte immer wichtiger.  Unser Holz geht nicht zum größten Teil ins Ausland, doch das große Angebot aus den letzten Jahren erforderte eine Lösung und es wurden Verträge abgeschlossen, die erfüllt werden müssen. Ohne den Holzexport hätten wir ein großes Kalamitätsholzentsorgungsproblem und verstopfte Rundholz-, Schnittholz und Holzproduktmärkte, da die Abnahme auf dem heimischen Markt begrenzt ist. Noch vor einem halben Jahr hatten wir ein massives Überangebot, welches nicht abgesetzt werden konnte. Der Markt brach zusammen, und die Preise lagen auf dem Tiefpunkt.

Nun ist die Nachfrage nach unserem wertvollen Rohstoff also stärker denn je. Aber was ist da los?

Zunächst wird mit einem drastischen Rückgang der Schadholzmengen gerechnet. Viele Wälder sind abgeholzt. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden die letzten drei Jahre über 23 Mio Kubikmeter Fichte eingeschlagen. In einem Normaljahr beläuft sich dort der Einschlag auf gerade einmal 2,5 Mio Festmeter.

Außerdem war nicht absehbar, dass ein Gesetz gerade dann in Kraft tritt, wenn Holz derart nachgefragt ist. Mit der Holzeinschlagsbeschränkungsverordnung hat die Bundeslandwirtschaftsministerin den Fichtenfrischholzeinschlag auf 85 % beschränkt:


Forstschäden-Ausgleichsgesetz - was bedeutet das?

Momentan gibt es eine große Verunsicherung, denn eine Verordnung zum Forstschäden-Ausgleichgesetz trat im April dieses Jahres in Kraft. Ziel war und ist es, den Holzmarkt zu entlasten und die Preise zu stabilisieren. Dies sollte durch den begrenzten Fichtenfrischholzeinschlag erreicht werden. Die Verordnung trat aber jetzt zu einem Zeitpunkt in Kraft, als die Preise schon wieder am Steigen waren und das Rundholzangebot knapper wurde.

Die Einschlagsbeschränkung gilt bis 30. September 2021.

Welche Maßnahmen unterliegen den Beschränkungen

Seit dem 23. April 2021 dürfen nur noch 85% der regulären Fichten-Frischholzmenge eingeschlagen werden.

Achtung! Für kleinere Waldbesitzer ohne Buchführungspflicht gilt eine Bagatellgrenze: in jedem einzelnen Betrieb dürfen maximal 75 Festmeter frisches Fichtenholz eingeschlagen und verkauft werden. Waldbesitzer mit regelmäßigem Fichteneinschlag in größeren Mengen (> 100 fm) sollten sich gesondert beim AELF oder der WBV informieren!

Welche Maßnahmen sind weiterhin möglich

Alle sogenannten außerordentlichen Maßnahmen zur Borkenkäferbekämpfung, Schadholz-aufarbeitung und Rändeln von Käferlöchern. Beim Rändeln entnimmt man um die Käferlöcher herum die nächsten ein bis zwei Baumreihen gesund erscheinende Bäume und überprüft, ob sie vom Käfer befallen sind.

Dieses Vorgehen ist wichtig, damit wirklich alle Käferbäume beseitigt werden.

Steuerliche Vorteile

Mit der Einschlagsbeschränkung sind steuerliche Erleichterungen verbunden. Dies fällt in die Zu-ständigkeit der Finanzverwaltung. Die Einzelheiten finden sie unter www.gesetze-im-internet.de/forstschausglg/index.html

Gute Fichtenpreise

Vor gut einem Jahr konnten wir von den heutigen Fichtenpreisen nur träumen. Aktuell bekommen wir wieder über 80 € je Festmeter Fichtenfrischholz mit steigender Tendenz. Der Holzmarkt boomt und die Sägeindustrie schreit nach Holz. Dennoch ist Vorsicht geboten. Der Aufwärtstrend ist noch nicht bei allen Sortimenten und Baumarten so stark wie bei der Fichte. Die Kiefer hinkt mit ca. 60 € je Festmeter noch stark hinterher. Bei Palette und Nadelbrennholz ist die Nachfrage noch sehr verhalten.

Sollten die Amerikaner wieder verstärkt Holz aus Kanada erhalten, werden die Preise auch wieder sinken.

Quelle: AELF Bamberg, Franziska Wirth und WBV Kreuzberg e.V.


Wunderwerk Ökosystem Wald

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Neu in der Mediathek der FNR ist die Grafik auch als Erklärvideo eingestellt. Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

Im neuen Video der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR = bekannt von der Bundeswaldprämie) werden in nur 3 Minuten die Ökosystemleistungen des Waldes einfach und schlüssig erklärt.

Erstaunlich, was unser Wald als Wunderwerk Ökosystem für Klima, Umwelt und Menschheit so leistet - Schauen Sie doch mal rein…..

Screenshot Video Oekosystem Wald

Quelle: FNR

 

Webinar-Reihe "Herausforderung Zukunft" des Bayerischen Waldbesitzerverbands und der Forstkammer Baden-Württemberg

Klimawandel, Arbeitswelt oder gesellschaftlicher Wandel – viele Rahmenbedingungen verändern sich momentan in einer rasanten Weise. Das gilt auch in, um und für den Wald. Die Forstwirtschaft muss sich der Herausforderung Zukunft stellen. In welche Richtung wir uns weiterentwickeln bleibt offen, aber es sind spannende Zeiten, die die künftigen Rahmenbedingungen prägen werden. Es gilt auch für den Waldbesitz, die Herausforderung Zukunft anzunehmen und sich bestmöglich aufzustellen. Die Webinar-Reihe wird einige der entscheidenden Entwicklungen aufgreifen. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen möchte der Bayer. Waldbesitzerverband Beispiele aus der Praxis aufzeigen und Ihnen Anregungen mitgeben, die Herausforderung Zukunft bestmöglich zu meistern.  
 
Bitte entnehmen Sie die Einzelheiten zur Webinar-Reihe „Herausforderung Zukunft“ dem Programm. Dort finden Sie auch alle Informationen zur Anmeldung. Interesssenten müssen sich bitte selbst über das angegebene Anmeldeportal anmelden und dem Bayerischen Waldbesitzerverband eine Bestätigung über die Mitgliedschaft in ihrer WBV vorlegen. Bitte melden Sie sich für die Bestätigung bei Bedarf in der Geschäftsstelle.

18. KWF-Tagung findet digital statt

Der schon im vergangenen Jahr verschobene Fachkongress wird vom 21. bis zum 25. Juni in digitaler Form stattfinden. Die Themen lauten „Wald und Gesellschaft“, „Klimawandel und Waldbau“ sowie „Technik und Verfahren“

Weitere Infos und Anmeldung finden Sie unter: https://kwf-tagung.net/digitaler-kongress/

Bitte denken Sie unbedingt an eine rechtzeitige Registrierung! Bei Anmeldungen am Kongresstag selbst ist, aus technischen Gründen, immer mit einer zeitlichen Verzögerung zu rechnen, so dass Sie an der gewünschten Session erst später oder ggf. auch nicht mehr teilnehmen können. Für Fragen zum Kongress wenden Sie sich bitte an: Bernd Heinrich, bernd.heinrich@kwf-online.de, +49 (0)6078/785-34.

 

Impressum

Waldbesitzervereinigung Kreuzberg e.V.
Von-Seckendorf-Straße 10
91352 Hallerndorf

Telefon: +49 (0) 95 45 / 44 12 75
E-Mail: kontakt@wbv-kreuzberg.de

Vertretungsberechtigter Vorstand:
Bernhard Roppelt, (1. Vorsitzender) (Anschrift wie oben)
Georg Batz (2. Vorsitzender) (Anschrift wie oben)

Registergericht:
Amtsgericht Bamberg

Registernummer:
VR 10057


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